„dokFilm“-Premiere zum Weltfrauentag: „Sex.Macht.Manipulation – Der männliche Blick im Film“ am 3. März

„dokFilm“-Premiere zum Weltfrauentag: „Sex.Macht.Manipulation – Der männliche Blick im Film“ am 3. März

Nina Menkes’ Analyse über das entwertende Frauenbild in Filmproduktionen – um 23.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Hinter der Kamera ein Mann, auf dem Regiesessel ein Mann. Vor der Kamera: eine nackte Frau. Sie wird zum Objekt, über das beliebig verfügt werden kann. Egal ob für Blockbuster oder Hollywood-Klassiker, viele Filme haben eines gemeinsam: Ein entwertendes Frauenbild und ein starkes männliches Machtgefüge. Regisseurin Nina Menkes analysiert in ihrem Dokumentarfilm „Sex.Macht.Manipulation“ – im Rahmen des ORF-Schwerpunkts zum Weltfrauentag (Details unter presse.ORF.at) als „dokFilm“-Premiere zu sehen am Sonntag, dem 3. März 2024, um 23.05 Uhr in ORF 2 – anhand von rund 70 Ausschnitten den sogenannten „Male Gaze“: den dominierenden männlichen Blick in Filmen. Damit versucht sie den Beweis anzutreten, dass die filmische Darstellung von Frauen nicht wertfrei ist.

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Frauen werden in vielen Filmen durch die Art und Weise, wie Aufnahmen eingerichtet und Kamerabewegungen choreografiert werden, durch die Brille männlichen Begehrens gesehen. Das Bild der Frau und das Bild von Sexualität, wie sie auf der Leinwand erscheinen, seien demnach nicht der unvermittelte freie Ausdruck gleichberechtigter Lust, sondern tief in maskuline Machtverhältnisse eingebettet. Die Doku macht sichtbar, wie sehr männliche Machtdemonstration und die Sexualisierung von Frauen im Kino – und das nicht erst seit Harvey Weinstein – gang und gäbe sind. Was Zuseherinnen und Zuseher nicht bewusst wahrnehmen können, würde von Filmemachern anhand filmischer Techniken und Lichtsetzungen bewusst gesteuert.
Der männliche Blick sei aber nicht nur auf Regisseure beschränkt. Auch Regisseurinnen würden mit etablierten Filmtechniken Frauen in Szene setzen. Nina Menkes gibt etwa Sofia Coppolas Eröffnungsszene von „Lost in Translation“ als Beispiel an. Die meisten würden diesen Ausschnitt nicht als entwertend wahrnehmen, aber wenn man ihn genauer unter die Lupe nähme, würde man die unterschwellige Absicht spüren:
Hauptdarstellerin Scarlett Johansson wird vorgestellt, indem der Kamerablick über ihre Oberschenkel schweift und dann auf ihrem knappen Slip ruhen bleibt. Ihren Filmpartner Bill Murray lernt man in dieser Szene hingegen als gedankenverlorenen alternden Mann kennen, der auf der Rückbank eines Taxis sitzt.

Mit der dokumentarischen Analyse des „Male Gaze“ möchte „Sex.Macht.Manipulation – Der männliche Blick im Film“ die patriarchalen Sehgewohnheiten entlarven, die die Geschichte des Kinos dominieren.

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