Disoski/Grüne: Erster Menstruationsgesundheitsbericht schließt Wissens- und Informationslücken
Disoski/Grüne: Erster Menstruationsgesundheitsbericht schließt Wissens- und Informationslücken
Müssen Menstruation weiter enttabuisieren und Diagnose- sowie Behandlungsmöglichkeiten für menstruationsbedingte Beschwerden und Erkrankungen verbessern
„Obwohl die Menstruation Frauen über Jahrzehnte hindurch begleitet, gab es in Österreich bisher kaum Daten und Informationen zu menstruationsbedingten Gesundheitsthemen. Mit der österreichweit ersten repräsentativen Erhebung zur Menstruationsgesundheit tragen wir zur Enttabuisierung bei. Die Studie füllt bestehende Informations- und Wissenslücken und rückt Themen wie Menstruationshygiene, Endometriose, die Wechseljahre oder auch die Leistbarkeit von Menstruationsprodukten in den Mittelpunkt. Sie verdeutlicht, wo wir künftig verstärkt ansetzen müssen, um die Menstruationsgesundheit von Frauen zu verbessern – schließlich betrifft die Menstruation die Hälfte der Bevölkerung in Österreich“, sagt Meri Disoski, stellvertretende Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen, anlässlich der Präsentation des Menstruationsgesundheitsberichts, der auf einen von ihr und ÖVP-Frauensprecherin Elisabeth Pfurtscheller gemeinsam eingebrachten Antrag zurückgeht.
Nachholbedarf verortet Disoski bei der chronischen Schmerzkrankheit Endometriose: „Wir dürfen es nicht schulterzuckend zur Kenntnis nehmen, wenn ein Drittel der Frauen noch nie etwas von dieser Erkrankung gehört hat und auch unter Ärzt:innen Wissensdefizite dazu bestehen. Vom persönlichen Verdacht bis zur tatsächlichen Diagnose vergehen durchschnittlich knapp sieben Jahre, Betroffene machen einen regelrechten Hürdenlauf durch – das müssen wir endlich ändern.“ Vor allem die Versorgungslücke im niedergelassenen Bereich, insbesondere im ländlichen Raum, müsse geschlossen und dafür Sorge getragen werden, dass künftig in der Aus- und Weiterbildung von medizinischem Fachpersonal menstruationsbedingte Beschwerden und Erkrankungen – insbesondere bei Gynäkolog:innen und Schulärzt:innen – verstärkt in den Mittelpunkt gerückt werden. „Was für andere Erkrankungen gilt, muss auch bei Endometriose endlich Normalität werden: Gute Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, eine Kostenübernahmen der Behandlungen und Therapien durch die Krankenkassen“, betont Disoski.
Die Studie bestätigt einmal mehr, wie wichtig kostenlose Periodenprodukte sind: Rund 20 Prozent der Befragten geben an, monatliche bzw. gelegentlich Schwierigkeiten zu haben, sich Menstruationsartikel leisten zu können. „Bluten ist kein Luxus. Trotzdem waren Periodenprodukte bis 2020 als Luxusgüter mit 20 Prozent besteuert“, erinnert Disoski. „Wir Grüne haben die Halbierung der Tampon-Tax in das Regierungsprogramm verhandelt und umgesetzt. Um die Menstruationsgesundheit von Frauen weiter zu verbessern, setzen wir uns für kostenlose Periodenprodukte ein“, hält Disoski.
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