Vierbeiner in Gefahr: Hitze bringt Hunde schnell an ihre Grenzen

Vierbeiner in Gefahr: Hitze bringt Hunde schnell an ihre Grenzen

ÖKV warnt vor Folgen der hohen Temperaturen für Hunde, gibt Tipps und appelliert, vor allem bei Ausflügen entsprechend Vorsorge zu treffen

Kühler Schatten, erfrischendes Nass und wenig Bewegung während der heißesten Tageszeiten – diese Vorlieben teilen Mensch und Hund an Hitzetagen. Menschen können die hohen Temperaturen gut kompensieren, Hunde sind jedoch auf die Unterstützung ihrer Halter angewiesen. Ihre physiologischen Besonderheiten machen sie besonders anfällig für Überhitzung und andere hitzebedingte Gesundheitsrisiken, so Philipp Ita, Präsident des ÖKV: „Hitzetage sind für Hunde eine enorme Belastung. Daher sollten Hundehalter besonders darauf achten, dass frisches Wasser und im Freien schattige Plätze vorhanden sind. Am besten ist es, den Hund im Blick zu behalten, um frühe Symptome einer Überhitzung zu erkennen. Das ist im Sinne der Gesundheit des Hundes.“

DER ÖKV HAT DIE FÜNF WICHTIGSTEN TIPPS ZUSAMMENGEFASST:

TIPP 1: SCHATTIGE ZUFLUCHTSORTE

Bereits am frühen Morgen für schattige Plätze im Garten, auf der Terrasse oder im Haus sorgen bzw. die direkte Sonneneinstrahlung durch Markisen, Sonnenschirme oder natürliche Schattenspender reduzieren. Wanderungen bei Hitze und in der prallen Sonne sollten zudem generell möglichst vermieden werden.

TIPP 2: MATTEN UND TÜCHER ZUR KÜHLUNG

Der Einsatz von feuchten Tüchern auf dunklen Böden fördert die Abkühlung ebenso wie Kühlmatten, die mit Gel oder Wasser gefüllt sind. Allerdings sollte der Hund stets selbst entscheiden dürfen, ob er sie nutzt. Dauerhafter Zwang zur Nutzung kann zu einer ungewollten Unterkühlung führen. Manche Hunde bevorzugen in der Hitze kühle Fliesenböden oder graben sich eine Mulde in den Gartenboden, um sich darin abzukühlen. Ventilatoren können die Luftzirkulation verbessern, ersetzen jedoch keine aktive Abkühlung. Sie sollten auch nicht direkt auf den Hund gerichtet werden, um Augen- und Atemwegsreizungen zu vermeiden.

TIPP 3: WASSERHAUSHALT ERHALTEN

Die ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit ist für Hunde im Sommer überlebenswichtig. Schon ein Flüssigkeitsverlust von 10 % kann bei Hunden lebensbedrohliche Kreislaufprobleme verursachen. Sauberes Wasser sollte daher jederzeit und vor allem bei Wanderungen und Ausflügen zur Verfügung stehen. Mehrmals tägliches Erneuern des Trinkwassers ist insbesondere bei hohen Temperaturen wichtig, da sich Bakterien und Keime im warmen Wasser schnell vermehren. Hunde regulieren ihre Trinkmenge nach Bedarf. Dennoch kann es sinnvoll sein, das Trinkverhalten durch Animation zu fördern. Vorsicht: Hunde zeigen Durst oft erst spät – deshalb ist vorbeugende Flüssigkeitsgabe entscheidend.

TIPP 4: KÜHLE PFOTEN

Besonders wichtig ist an heißen Tagen der Schutz der Pfoten. In den heißen Tagesstunden sollten Spaziergänge unbedingt vermieden werden. Ideal sind die frühen Morgenstunden oder der späte Abend, wenn Bodenbeläge und Luft deutlich abgekühlt sind. Asphalt und Pflastersteine speichern Hitze besonders gut: Bereits bei einer Lufttemperatur von 25 Grad Celsius kann sich der Asphalt auf über 50 Grad aufheizen und zu schweren Verbrennungen an den empfindlichen Pfotenballen führen. Der ÖKV rät: Vor dem Spaziergang den Boden für fünf Sekunden mit dem Handrücken oder der bloßen Fußsohle berühren. Ist dies unangenehm oder schmerzhaft, ist der Boden auch für Hunde zu heiß.

TIPP 5: AUTO ALS GESUNDHEITSRISIKO

Der Hund sollte niemals allein im Auto gelassen werden. Nach langen Strecken benötigt er ebenso wie Menschen Bewegung. Bei längeren Fahrten bedarf es zudem einer Möglichkeit, Flüssigkeit aufzunehmen. Besonders wichtig: Auch der Platz des Hundes sollte gekühlt, aber lange, kalte Zugluft vermieden werden.

AB 28 GRAD CELSIUS SCHONEN

Hunde können im Vergleich zum Menschen ihre Körpertemperatur nur sehr eingeschränkt regulieren, da sie bloß wenige Schweißdrüsen an den Ballen der Pfoten haben. Ihr wichtigster Kühlmechanismus ist das Hecheln: Durch die Verdunstung von Speichel über die Atemwege wird Wärme abgeführt und das Blut gekühlt. Dieses System gerät jedoch schnell an seine Grenzen. Bereits bei Außentemperaturen über 28 Grad Celsius kann ein Hund seine Körpertemperatur nicht mehr ausreichend regulieren.

Während die normale Körpertemperatur eines gesunden Hundes zwischen 37,5 und 39 Grad Celsius liegt, kann sie bei Überhitzung in kürzester Zeit auf über 41 Grad ansteigen. Das kann schwerwiegende Organschäden verursachen und binnen weniger Minuten tödlich verlaufen. Typische Symptome einer Überhitzung sind starkes, unkontrolliertes Hecheln, Apathie oder Desorientierung, Erbrechen oder Durchfall und im fortgeschrittenen Stadium Krampfanfälle. Dann ist unbedingt ein Tierarzt zu konsultieren.

Österreichischer Kynologenverband (ÖKV)
Mag. Dr. Katja Wolf
Telefon: 069919091910
E-Mail: katja.wolf@oekv.at
Website: https://www.oekv.at/

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