ÖH BOKU ad uniko-Präsidentin Seidler: tatsächliche Probleme bekämpfen statt Stimmung gegen Studierende machen!

Bekenntnis zu freiem Hochschulzugang – Universitäten nicht als Unternehmen betrachten – nicht über, sondern mit Studierenden sprechen!

Wien (OTS) – Die jüngsten Aussagen von Sabine Seidler, Präsidentin der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko), sind realitätsfremd und ignorieren die Lebenssituation der Studierenden im 21. Jahrhundert. Die Büchse der Pandora mit dem Namen Universitätsfinanzierung Neu zeigt langsam ihre Folgen für Studierende: So spricht sich Seidler in einem Zeitungsinterview offen dafür aus, die Studierbarkeit durch Reduzierung von Prüfungsantritten und Androhung der Exmatrikulation bei „Prüfungsinaktivität“ zu verschlechtern. Prüfungsinaktiv zu sein bedeutet jedoch nicht, überhaupt keine Lehrveranstaltungen zu absolvieren, sondern weniger als 16 ECTS-Punkte pro Jahr zu sammeln. Dafür kann es viele Gründe geben, etwa Berufstätigkeit oder Krankheit, aber auch besonders aufwändige Studienfächer oder banale Gründe wie zu wenige Prüfungstermine. Auch die von Seidler geforderten Zugangsbeschränkungen lehnt die Hochschüler*innenschaft an der Universität für Bodenkultur Wien strikt (ÖH BOKU) ab: „Der freie Hochschulzugang ist für uns untrennbar mit dem Menschenrecht auf Bildung verbunden und darf auf keinen Fall noch weiter beschränkt werden!“, so Johannes Schützenhofer vom Vorsitzteam der ÖH BOKU.

Die Universität soll als Bildungsstätte nicht nur den Arbeitsmarkt bedienen, sondern kritisch denkende und aufgeschlossene Absolvent*innen hervorbringen. Bildung ist etwas, von dem immer die gesamte Gesellschaft profitiert. Gerade in einem wohlhabenden Land wie Österreich muss es uns wert sein, in dieses essenzielle Gut zu investieren und Universitäten nicht als effizienzgetriebene Unternehmen zu betrachten. „Gerade in Zeiten, in denen wir als Gesellschaft vor immer komplexeren Herausforderungen stehen und von Interdisziplinarität die Rede ist, kann die Antwort nicht lauten, Universitäten und Studierende mit noch restriktiveren Regelungen zu beschränken und Doppelstudien zu verbieten“, stellt Christina Seiringer vom Vorsitzteam klar.

Würde man tatsächliche Probleme beheben und Verbesserungen herbeiführen wollen, gäbe es genug zu tun: „Von der Verschulung der Universitäten über die Rolle der Hochschulen im Kampf gegen den Klimawandel bis hin zu immer stärker steigenden Wohnkosten für Studierende – die Liste der Baustellen ist lang!“, so Marcus Beringer, Referent für Bildungspolitik an der ÖH BOKU. Auch die teilweise massive psychische Belastung Studierender – 42 % der Studierenden geben an, aufgrund psychischer Beschwerden im Studium beeinträchtigt zu sein – ist ein Zustand, der verbessert werden muss und nicht durch Maßnahmen wie von Seidler angekündigt noch verschärft werden darf. Frau Seidler, sprechen Sie nicht über, sondern mit Studierenden und setzen Sie sich zukünftig für eine Verbesserung in jenen Bereichen ein, in denen wirklich Handlungsbedarf besteht!

ÖH BOKU – Hochschüler*innenschaft der BOKU Wien
Vorsitzteam
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