Preise der Stadt Wien 2024: Kulturstadträtin verlieh neben Würdigungs- und Förderungspreisen heuer erstmals Arnold-Schönberg-Preis

Preise der Stadt Wien 2024: Kulturstadträtin verlieh neben Würdigungs- und Förderungspreisen heuer erstmals Arnold-Schönberg-Preis

Kaup-Hasler: Preisträger*innen tragen zu offener und dynamischer Metropole Wien bei – Festrednerin Felt: Reibung ist unverzichtbarer Antrieb für kreatives Schaffen

Am Mittwochabend wurden im Festsaal des Wiener Rathauses die Preise der Stadt Wien für das Jahr 2024 sowie die Förderungspreise verliehen. Erstmalig überreicht wurde in diesem feierlichen Rahmen auch der neu gestiftete Arnold-Schönberg-Preis. Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler verlieh die Auszeichnungen auch im Namen von Bürgermeister Michael Ludwig.

Die Preise der Stadt Wien würdigen außerordentliche Leistungen in den Fachbereichen Architektur, Bildende Kunst, Medienkunst, Literatur, Publizistik, Musik, Wissenschaften und Volksbildung. Die Förderungspreise sind als Anerkennung und Ermutigung des künstlerischen und wissenschaftlichen Nachwuchses zu verstehen. Neu hinzugekommen ist im Jahr, das der Erinnerung an den vor 150 Jahren geborenen Komponisten gewidmet ist, der Arnold-Schönberg-Preis. Er ehrt Persönlichkeiten, die mit ihrem bisherigen künstlerischen Lebenswerk im Bereich der zeitgenössischen Musik zur Bedeutung Wiens als lebendigen Ort der Musik beigetragen haben.

Für die musikalische Begleitung des Festakts sorgten 2024 Studierenden der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK). Das Ensemble Contemporary Grooves bot Jazz von Hans Koller über Jim Hall bis Ornette Coleman, Akihiro Sano spielte eine Auswahl aus „Sechs kleine Klavierstücke op. 19“ von Arnold Schönberg. Die Festrede hielt die Professorin für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung an der Universität Wien, Ulrike Felt (Preis d. Stadt Wien für Geistes-, Sozial-, Kultur- und Rechtswissenschaften 2024). Die Moderatorin des Abends war Journalistin Ani Gülgün-Mayr.

BÜRGERMEISTER LUDWIG: WIEN IST STOLZ DARAUF, SOLCH HERAUSRAGENDE PERSÖNLICHKEITEN WÜRDIGEN UND FÖRDERN ZU KÖNNEN

„Die Preisträgerinnen und Preisträger aller Kategorien haben mit ihren außergewöhnlichen Leistungen dazu beigetragen, dass Wien als Welthauptstadt der Kultur und Wissenschaft noch stärker wahrgenommen wird. Sie sind Botschafterinnen und Botschafter des Geistes, der Innovation und der Kreativität, die Wien auszeichnen. Wir sind stolz darauf, dass die Stadt Wien solch herausragende Persönlichkeiten fördern und würdigen kann und damit ein starkes Zeichen für die Bedeutung von Kunst und Wissenschaft setzt. Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträgerinnen und Preisträger – mögen Ihre Arbeiten weiterhin die Herzen und den Verstand der Menschen in Wien und der ganzen Welt berühren“

KAUP-HASLER: PREISE GEBEN DEM KULTURELLEN UND INTELLEKTUELLEN REICHTUM DIESER STADT EINE BÜHNE

„Die Vielfalt herausragender kultureller und intellektueller Leistungen dieser Stadt zu würdigen, sie zu fördern und diesem Reichtum auch eine Bühne und damit größere öffentliche Sichtbarkeit zu geben, das ist der Sinn der Preise der Stadt Wien. Im Licht der Aufmerksamkeit sollen jene Künstler*innen, Kulturvermittler*innen und Wissenschaftler*innen stehen, die mit unermüdlicher Arbeit und Leidenschaft zu dieser offenen und dynamischen, so viele Menschen anziehenden europäischen Metropole beitragen. Zugleich sind die Preisträger*innen ein Spiegel dieser facettenreichen Gesellschaft, die aus ihrem Bekenntnis zum Gemeinsamen jene Kraft ziehen kann, die sie zur Bewältigung großer Herausforderungen der Gegenwart benötigt“, betonte Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Kaup-Hasler abschließend.

ULRIKE FELT: REIBUNG ALS SOZIALER UND PRODUKTIVER MECHANISMUS

In ihrer Festrede betonte Ulrike Felt die Stärke des kollektiven Charakters von Wissenschaft sowie kulturellen und künstlerischen Leistungen. Dieser fördere den Austausch von Ideen, Perspektiven, Methoden und mache Einfallsreichtum und hohe Qualität erst möglich. Weiters betonte Felt mit dem Blick auf die Gegenwart, aber auch auf die Zeit des Fin de Siècle, dass Wissenschaft und Kultur mit der Krise traditioneller Werte und der Angst vor dem Verlust der Orientierung in einer sich schnell verändernden Welt konfrontiert waren.

„Angesichts der Bedeutung der prägenden Rolle von Wissenschaft und Kultur heute, ist es umso wichtiger, dass wir in demokratischen Gesellschaften darüber nachdenken, wie wir die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft ausgestalten.“ Dies unterstreiche die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit und zu interdisziplinären Arbeit, so Ulrike Felt. Mit Blick auf Gedanken der Anthropologin Anna Tsing betont sie dabei die Funktion von Reibungen: „Reibungen sind nicht unbedingt etwas potenziell Konflikthaftes, sondern ein sozialer Mechanismus, der es erst möglich macht, soziale, kulturelle, wirtschaftliche Veränderung herbeizuführen. Reibung macht uns aufmerksam gegenüber den heterogenen und ungleichen Begegnungen zwischen Kultur, Institutionen, politischen und ökonomischen Systemen. Reibung erinnert uns auch an die Bedeutung von Interaktion. Sie erzeugt Spannungen, bringt Ungleichheiten ans Licht. Aber sie ist ein unverzichtbarer Antrieb für unser kreatives Schaffen.“

DIE PREISTRÄGER*INNEN 2024

Anne Katrin Feßler
Mediensprecherin StRin Mag.a Veronica Kaup-Hasler
+43 1 4000 – 811 91
annekatrin.fessler@wien.gv.at

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