Situation am Arbeitsmarkt erfordert mehr aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

Situation am Arbeitsmarkt erfordert mehr aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen
Beschäftigung stagniert gegenüber Vorjahr; Arbeitslosigkeit um rund 9,3% über dem Wert von 2024
Arbeitslosigkeit Ende Juni weiterhin um rund +24.500 (+9,3% auf 288.500) über dem Wert von 2024. Register-Arbeitslosenquote beträgt 6,8% (+0,5%-Punkte gegenüber Juni 2024). Die Beschäftigung stagniert gegenüber dem Vorjahr
Die Lage am Arbeitsmarkt zeigt sich auch Ende Juni angespannt. Der Zuwachs an Arbeitslosen und AMS Schulungsteilnehmenden gegenüber dem Vorjahr bleibt über die letzten Monate zwar weitgehend stabil, verbessert sich im Juni aber auch nicht substantiell. Die Zahl der Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmenden erreicht im Juni den Gesamtwert von rund 364.400 (+26.400 oder +7,8% gegenüber dem Vorjahr).
Die ARBEITSLOSIGKEIT VON FRAUEN erhöht sich im Juni mit +11,3%, während bei den Männern ein Anstieg von +7,7% zu verzeichnen ist.
Die JUGENDARBEITSLOSIGKEIT steigt Ende Juni 2025 überdurchschnittlich an (+11,2%). Auch die Zahl der beim AMS gemeldeten sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden steigt deutlich (+39,7% oder +2.500).
Die Arbeitslosigkeit von Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft steigt um +10,1% an, während die Arbeitslosigkeit von Inländer:innen sich mit +8,7% etwas unterdurchschnittlich erhöht.
Da die Zahl der Arbeitssuchenden schon über viele Monate ansteigend ist, wächst auch die Zahl der LANGZEITBESCHÄFTIGUNGSLOSEN MIT STATUS ARBEITSLOS und mindestens ein Jahr AMS Vormerkung auf rund 92.400 (+10.300 oder +12,6%).
SCHUMANN: KONJUNKTURELLE LAGE ERFORDERT ENTSCHLOSSENES ARBEITSMARKTPOLITISCHES HANDELN
Österreich befindet sich im dritten Jahr einer wirtschaftlichen Rezession bzw. Stagnation.
Die Arbeitslosenzahlen steigen seit über zwei Jahren. Seit Mitte 2022 gibt es kein relevantes BIP-Wachstum mehr, das BIP schrumpfte 2023 wie 2024 real um jeweils -1,0%. Die WIFO Wirtschaftsprognose vom Juni geht von einem Null-Wachstum 2025 aus, gemäß IHS könnte sich 2025 ein Wirtschaftswachstum von real +0,1% ausgehen.
Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung WIFO kommt in seiner jüngsten Analyse zum Schluss: „Der Arbeitsmarkt erweist sich angesichts der Dauer und Schwere der Rezession als relativ robust, wenngleich die Arbeitslosigkeit auch 2025 steigen wird.“
Laut WIFO wird die Arbeitslosigkeit im Jahresschnitt 2025 noch um +22.000 gegenüber 2024 ansteigen. Erst im Jahr 2026 ist ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit erwartbar.
2025 wird die Zahl der unselbständig Beschäftigten laut WIFO Juni-Prognose um rund 5.500 höher sein als im Vorjahr. Dieser Beschäftigungszuwachs wird 2025 allerdings nicht ausreichen, um angesichts der Ausweitung des Arbeitskräfteangebotes einen Rückgang der Arbeitslosigkeit zu ermöglichen.
„Diese Entwicklungen unterstreichen die Relevanz und Notwendigkeit aktiver arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Der AMS Verwaltungsrat hat vor kurzem beschlossen, das AMS Förderbudget noch 2025 um +40 Millionen Euro anzuheben. Das ist mit dem Beschluss des Doppelbudgets 2025-2026 möglich geworden. Damit sollen Qualifizierungen für Arbeitssuchende und beschäftigungsfördernde Maßnahmen ausgebaut werden. Ebenso hat der AMS Verwaltungsrat beschlossen, nicht beim Personal zu sparen, um die Betreuung und das Service für die Arbeitssuchenden in optimaler Qualität aufrecht zu erhalten“, erklärt Arbeits- und Sozialministerin Korinna Schumann.
Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz (BMASGPK)
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